Auf der Jagd nach Stimmen für seine Wiederwahl als FIFA-Präsident hat Sepp Blatter nun einen weiteren WM-Startplatz für Nord- und Mittelamerika gefordert. Im Moment qualifizieren sich lediglich drei Nationen aus dem CONCACAF-Verband fix für die Endrunde. Ein weiterer Startplatz wird anschließend in einem interkontinentalen Play-Off zwischen dem viertplatzierten der CONCACAF-WM-Qualifikation und einem Kontrahenten aus Asien, Ozeanien oder Südamerika ausgespielt.
Told delegates at CONCACAF Congress: „CONCACAF should, in my view, have 4 slots at next #WorldCup (if 32 teams)“. See last year’s results.
— Joseph S Blatter (@SeppBlatter) 16. April 2015
Bislang haben meist die USA und Mexiko die ersten beiden Startplätze in Anspruch genommen, für die anderen Nationen blieb damit nur ein weiterer, fixer Platz bei der WM-Endrunde. Neben den beiden Großmächten haben bisher Kuba, Costa Rica, Honduras, Trinidad & Tobago, El Salvador, Haiti, Kanada und Jamaika an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Kuba, Kanada, Haiti, Jamaika, Trinidad & Tobago aber nur einmal.
Ob Blatter die Forderung wirklich in die Realität umsetzen will, ist mehr als fraglich. Denn kurz vor der Präsidenten-Wahl am 29. Mai 2015 klingt dies eher nach (leeren) Wahlversprechen. Doch auch wenn die Verbände aus dem CONCACAF nicht für Blatter stimmen sollten, ist dem Schweizer die Wiederwahl kaum zu nehmen. Denn auf Unterstützung aus Asien und Afrika kann der amtierende Präsident auf jeden Fall bauen.
Sollte das Vorhaben Blatters aber tatsächlich Wirklichkeit werden, könnte dies frühestens bei der Fussball WM 2022 der Fall sein. Denn die Qualifikation für die WM 2018 in Russland ist längst ausgelost und die ersten Spiele wurden bereits absolviert.